Haus Heinersdorf – Umbau und Modernisierung eines Zweifamilienhauses in Berlin

Auftraggeber*in: Privat
Ort: Berlin-Pankow
Wohnnutzfläche: 145 m²
Fertigstellung: 2024
Leistungsphasen 1 bis 7, 8 begleitend
Projektteam: Nataliya Sukhova, Ola Kopka

Ein Wohnhaus im Norden Berlins aus dem Jahr 1936 wurde umgebaut und energetisch modernisiert. Das Gebäude wurde außen gedämmt und erhielt eine neue Fußbodenheizung. Beheizt wird es mit einer Erdwärmepumpe, die durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach unterstützt wird. Unser Ziel bei diesem Sanierungsprojekt war nicht nur die energetische Modernisierung, sondern auch die Verbesserung der Wohnräume durch eine Umstrukturierung und Neugestaltung der Grundrisse.

Wir haben die Raumaufteilung im Erdgeschoss durch zwei große Wanddurchbrüche und den Abriss der alten Küchenwand verändert. Der zentrale Raum wurde zur Wohnküche, die durch großzügige Schiebetüren mit dem Wohnzimmer und dem Arbeitszimmer verbunden ist. So entsteht aus kleinteiligen Räumen eine durchgehende, großzügige Raumfolge zwischen Vorgarten und rückwärtigem Garten. Durch neue Schiebetüren wird die Wohnküche schwellenlos mit der Außenterrasse verbunden.

Da im Eingangsbereich des Treppenhauses kaum Abstellfläche für Schränke vorhanden ist, wurde ein weiterer Durchbruch geschaffen, hinter dem ein begehbarer Schrank als Garderobe untergebracht ist.

Das Obergeschoss blieb in seiner kleinteiligen Struktur weitestgehend erhalten. Dort befinden sich drei Schlafzimmer sowie ein weiteres Arbeits- und Gästezimmer. Eine Leichtbauwand wurde versetzt, sodass ein zusätzliches kompaktes Bad mitsamt Garderobe am Elternschlafzimmer entstanden ist.

Grundrisse Erdgeschoss (gelb – Abriss, rot – Neubau):

Grundrisse Obergeschoss (gelb – Abriss, rot – Neubau):

Die Grundrisse im Erd- und Obergeschoss sind so konzipiert, dass sie zunächst ausreichend Platz für eine Großfamilie mit drei Kindern bieten und in späteren Jahren, wenn die Kinder aus dem Haus sind, einfach in zwei separate Wohnungen aufgeteilt werden können.

Die Kubatur des Gebäudes wurde nicht verändert. An der Südfassade zur Straße hin haben wir die historische, dreisprossige Fensterteilung wiederhergestellt. Auf der Gartenseite wurde ein Fensterdurchbruch deutlich vergrößert, um eine großzügige, moderne, festverglaste Sitznische einzufügen, die die Sichtachse zum Garten betont.

Die neu geschaffenen Wohnräume wurden mit maßgefertigten Einbaumöbeln ausgestattet. Im Arbeitsraum wurde eine große Regalwand installiert, die zusätzlich eine gemütliche Sitzgelegenheit mit Tageslicht am neu geschaffenen Fensterdurchbruch bietet. In der Küche haben wir bereits vorhandene Küchenschränke der Bauherren wiederverwendet und durch neue, raumhohe Schränke sowie eine Kücheninsel ergänzt. Die hellbeigen Bestandsfronten wurden mit neuen Elementen aus Birkenfurnier kombiniert – farblich ähnlich, aber in der Haptik unterschiedlich –, was eine subtile visuelle und taktile Spannung erzeugt.

Bei den ersten Abbrucharbeiten kamen mehrere Schichten zum Vorschein, die eine faszinierende Collage von Materialien aus verschiedenen Zeiten bilden. Es war spannend zu sehen, wie sich traditionelles Handwerk und Heimwerken in den letzten Jahrzehnten überlagert haben. Das Abtragen der Schichten glich einer kleinen Reise durch die Geschichte der Architektur und des Handwerks.

Die Mischung aus alten und neuen Elementen sowie der bewusste Einsatz von Materialien tragen zu einer nachhaltigen und ästhetisch ansprechenden Raumgestaltung bei.

Projektteam Transstruktura: Nataliya Sukhova, Ola Kopka